ICH HAB' MEIN' NERZ IN HEIDELBERG VERLOREN

140. Geburtstag Fritz Löhner-Beda

 

Heute vor 140 Jahren, am 24. Juni 1883, wurde Fritz Löhner-Beda geboren, einer der genialsten Operetten- und Schlagertexter aller Zeiten.

 

Viele seiner Meisterwerke sind bis heute wesentlich bekannter als ihr Schöpfer, darunter

 

Ausgerechnet Bananen (1923)

 

In der Bar zum Krokodil (1927, gesungen u.a. von den Comedian Harmonists)

 

Dein ist mein ganzes Herz (aus der Operette Das Land des Lächelns, 1929)

 

Fritz Löhner-Bedas bis heute bekanntester Schlager ist

Ich hab’ mein Herz in Heidelberg verloren

aus dem Jahr 1925.

 

Walter Trier

Straßenreinigung in Heidelberg

1928

 

Jeder kennt den Text:

Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren

In einer lauen Sommernacht

 

… oder war das vielleicht ganz anders gemeint? …

 

 
Besser falsch verstanden als gar nicht

Asche zu Asche, Staub zu Staub (angeblich eine liturgische Formel)

Eigentlich: Achse zu Achse, Stau zu Stau (Motto der Autobahnseelsorger)

 

Alle Menschen werden Brüder (angeblich aus Schillers Ode an die Freude)

Eigentlich: Alle Menschen werden prüder

 

Alles Gute kommt von oben (angeblich aus Schillers Glocke)

Eigentlich: Alles Gute kommt von Obern (Gaststättenweisheit)

 

Allzuviel ist ungesund

Eigentlich: All zuviel ist ungesund (Astronautenweisheit)

 

Also sprach Zarathustra (angeblich von Friedrich Nietzsche)

Eigentlich: „Also …“, sprach Zarathustra

 

Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn

Eigentlich: Auch ein blondes Huhn findet mal ein Korn (Macho-Weisheit)

 

Ausnahmen bestätigen die Regel

Eigentlich: Ausnahmen beschädigen die Regel

 

Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt (angeblich aus Schillers Wilhelm Tell)

Eigentlich: Der brave Mann denkt an sich, selbst zuletzt

 

Ehrlich währt am längsten

Eigentlich: Ehrlich währt’s am längsten

 

Eigenlob stinkt

Eigentlich: Eigenlob stimmt

 

Geteiltes Leid ist halbes Leid

Eigentlich: Geteilte Leit’ san halbe Leit’ (bayerische Holzfällerweisheit)

 

Gott ist tot (angeblich von Friedrich Nietzsche)

Eigentlich: Gott ist Thot (Ägyptologen-Weisheit)

 

Hier bin ich Mensch (… hier darf ich’s sein; angeblich aus Goethes Osterspaziergang)

Eigentlich: „Hier bin ich, Mensch!“

 

Ich glaub’ ich seh’ nicht richtig

Eigentlich: Ich glaub’ ich säh’ nicht richtig (Bauernweisheit)

 

Die Kuh ist vom Eis

Eigentlich: Die Kuh isst vom Mais (Bauernweisheit)

 

Lügen haben kurze Beine

Eigentlich: Liegen haben kurze Beine (Tischlerweisheit)

 

Man wird nicht jünger

Eigentlich: „Man wird nicht Jünger!“ (oft gehört von besorgten Eltern in Jerusalem um 30 n.Chr.)

 

Scherben bringen Glück

Ursprünglich „Serben bringen Glück“, nach dem Attentat von Sarajevo vom 28.6.1914 leicht abgewandelt (in manchen Gegenden, z.B. Bosnien, bis heute ein No-Go)

 

Was lange währt, wird endlich gut

Eigentlich: Was lange gärt, wird endlich Wut

 

Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich

Eigentlich: Wer nämlic ohne h schreibt, ist dämlic

 

Wer schläft, sündigt nicht

Eigentlich: Wer schläft, kündigt nicht (Werktätigen-Weisheit)

 

Wieder ganz der Alte

Eigentlich: Wieder ganz, der Alte (Chirurgenweisheit)

 

Wo rohe Kräfte sinnlos walten (angeblich aus Schillers Glocke)

Eigentlich: Wo rohe Kräfte sinnlos verwalten (Lebensweisheit von Bürokratie-Opfern)

DIALOG DES TAGES

„Du, Schatzi, ich glaub’, ich hab’ mein’ Nerz in Heidelberg verloren …“

„Deine Schusseligkeit geht langsam richtig ins Geld! Aber wenn den jemand gestohlen hat, kann er sich warm anziehen!“

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