Das deutsche Gebetbuch für Markgräfin Susanna von Brandenburg,
Badische Landesbibliothek Karlsruhe, Hs. Durlach 2
Wissenschaftlicher Kommentar zur Faksimile-Ausgabe
Luzern: Faksimile Verlag, 2002
Kommentarband: 15 x 11,5 cm,
515 Seiten,
28 Abbildungen,
ISBN 3-85672-088-10
Faksimileband:
15,2 x 10,8 cm,
378 Seiten,
ISBN 3-85672-087-1
Eine der schönsten und ungewöhnlichsten Handschriften der deutschen Buchkunst, entstanden 1520 anlässlich der Hochzeit Susannas von Bayern (1502–1543) mit Casimir, Markgraf von
Brandenburg-Ansbach (1481–1527), und nach ihren ganz persönlichen Wünschen ausgestattet: 47 großformatige, außergewöhnliche Miniaturen illustrieren den Text.
Der erst 18 Jahre alte Augsburger Buchkünstler Narziß Renner (1502–1536) war verantwortlich für die Gestaltung des Gebetbuches. Der unglaublich begabte und grenzenlos kreative Maler orientierte
sich bei der Ausstattung des Werkes zum Teil an berühmten Vorlagen, etwa an Holzschnitten von Hans Burgkmaier, Lucas Cranach und Albrecht Altdorfer, zum Teil schuf er völlig neue, einzigartige
Bild-Erfindungen, die in ihrer Zeit ohne Parallele dastehen.
Die Miniaturen zeigen charakteristische private Details aus dem Leben der Auftraggeberin. So enthält das Werk zum Beispiel – was außergewöhnlich ist – ein ganzseitiges Doppelporträt des Paares.
Andere Darstellungen zeigen Mitglieder ihres Hofstaates, etwa einen Hofnarren oder eine Hirschjagd. Auf den persönlichen Wunsch der Auftraggeberin wurde ihr privates Andachtsbuch nicht, wie
damals üblich, in Latein, sondern in Deutsch abgefasst.
Ein atemberaubendes Meisterwerk der deutschen Buchkunst, das uns singuläre Einblicke in die Persönlichkeit einer historischen Person gewährt, die uns sonst verborgen bleiben, gestaltet von einem
der bedeutendsten und innovativsten Künstler des 16. Jahrhunderts.