Buchmalerei in Bayern in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts – Spätblüte und Endzeit einer Gattung
Regensburg: Schnell & Steiner, 1999
29,5 x 23 cm,
832 Seiten,
515 Abbildungen
ISBN 3-7954-1241-2
In den Jahrzehnten um 1500 begann die jahrtausendealte Gattung Buchmalerei aus der Kunstlandschaft zu verschwinden, brachte aber zugleich, wie in allen End- und Übergangszeiten, ihre
faszinierendsten Produkte hervor.
Die beiden wichtigsten deutschsprachigen Zentren, in denen damals noch Buchmalerei betrieben wurde, waren die Kunstmetropolen Augsburg und Nürnberg.
Erstmals vorgestellt werden hier alle erreichbaren Buchmalereien, die dort im Zeitraum von 1497 bis 1557 entstanden. Nur ein kleiner Teil dieses heute in alle Welt verstreuten Materials war der
Forschung bislang bekannt. Die Auswertung dieser Handschriften sowie neuentdeckter archivalischer Quellen ergab das völlig neue Bild einer bislang für unbedeutend gehaltenen buchmalerischen
Produktion, die sich, entgegen der bisherigen Auffassung, noch Jahrzehnte nach ihrem vermeintlichen Aussterben auf höchstem Niveau behaupten konnte.
Die Publikation klärt auch grundsätzliche Fragen zu den technischen und materiellen Arbeitsbedingungen der Buchmaler (Auftraggeber, Schreiber, Betriebsorganisation, Materialien, Kosten, Preise),
die von einer vorwiegend and Stilgeschichte und Ikonographie interessierten Forschung bislang kaum beachtet wurden.
Ausführlich eingegangen wird auch auf die Ursachen für den Rückgang und das Aussterben der Buchmalerei im frühen 16. Jahrhundert sowie auf das Phänomen der Unterwanderung des „alten“
handgeschriebenen und -gemalten Buches durch das „moderne“ gedruckte und mit Holzschnitten illustrierte Buch.
Abgerundet wird die Untersuchung durch einen umfangreichen Quellenanhang sowie ein Orts-, Sach- und Personenregister, das sich mit seinen mehr als 1000 Einträgen wie ein „Who’s Who“ der Dürerzeit
liest.
„Merkl ist ein erstaunliches Buch gelungen, das geradezu als Handbuch der Buchmalerei gelten kann. Der Mut, sich auf ein solch kaum überschaubares und bislang auch kaum überschautes Gebiet
einzulassen,
hat sich gelohnt.“
– FAZ
„Das Buch ist ein unerreichter Klassiker. An der Universität Regensburg ist nie wieder eine solch rundum gelungene Arbeit verfasst und gedruckt wurden.“
– Prof. Dr. Hans-Christoph Dittscheid, Regensburg